Ateliergemeinschaft Schulstr. 42


Schulstraße 42 ist ein Coworking Space, ein großer, offener Raum, der von vier Künstler:innen genutzt wird, die hier
in offener und transparenter Weise gemeinsam arbeiten. Die ehemalige Schreinerei liegt im Herzen von Neckarau.
Enver Isufi (72)

Malerei, Fotografie, Installation, Performance
Enver Isufi arbeitet interdisziplinär an der Schnittstelle von Malerei, Fotografie, Installation und Performance. Seine Werke sind vielschichtige Reflexionen über Identität, Erinnerung, Körperlichkeit und kulturelle Zugehörigkeit. Mit großer Sensibilität greift Isufi Themen wie Migration, Queerness und familiäre Prägung auf – oft verwoben mit autobiografischen Elementen. Dabei nutzt er Materialien wie Knete, Haare, Stoffe oder digitale Medien, um emotionale und gesellschaftliche Spannungen sichtbar zu machen. Seine Arbeiten entstehen häufig in Bezug auf konkrete Räume und lassen Übergänge, Brüche und Zwischenzustände erfahrbar werden. Isufi begreift Kunst als einen offenen Prozess: als Ort der Verwandlung, der Unsichtbares sichtbar macht und gesellschaftliche Normen hinterfragt.

Atelier-Adresse:
Ateliergemeinschaft
Schulstraße 42
68199 Mannheim Neckarau
ÖPNV:
Straßenbahn 1 Richtung Rheinau, Haltestelle Voltastraße + kurzer Fußweg zur Schulstraße

Anna Siebert (73)
Skulptur, Installation, Zeichnung, Fotografie
Die Komplexität des Daseins, seine Vorhersagbarkeit und Zerbrechlichkeit, die Vorstellung vom persönlichen Refugium, seine (Un-)Bedingtheit, die Beziehung zu den alltäglichen uns umgebenden Dingen – die Beobachtungen dazu übersetzt Anna Siebert in ihre Kunst. Neben Zeichnung und Fotografie liegt ihr Schwerpunkt in Gestaltung von Objekten und Rauminstallationen.
Dabei lässt sie sich vom gewählten Material leiten, erforscht es, lotet seine Grenzen aus und lässt sich auf dessen Eigenschaften und Geschichten ein.

Atelier-Adresse:
Ateliergemeinschaft
Schulstraße 42
68199 Mannheim Neckarau
ÖPNV:
Straßenbahn 1 Richtung Rheinau, Haltestelle Voltastraße + kurzer Fußweg zur Schulstraße

Zu Gast bei Anna Siebert:
Alena Moschinski (74)

Objekte, Installation, Zeichnung
Alena Moschinskis Praxis erforscht die Poesie des Widerständigen: Ihre Zeichnungen, Installationen und Objekte aus Ton, Porzellan, Glas, Textil und Papier verhandeln Machtverhältnisse im Raum. Durch das Spiel mit amorphen Formen und grafischen Interventionen entstehen offene Narrative, die Materialität und Körperautonomie als politische Akteure begreifen. Ihre Arbeiten hinterfragen die Rolle des Körpers im Raum und thematisieren die Wechselwirkungen zwischen fragilen und dominanten Elementen in einem kontinuierlichen Prozess der Transformation.

Moritz Stotzka (75)


Malerei, Zeichnung, Performance
Moritz Stotzka studierte Malerei am Zeicheninstitut der Universität Tübingen und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Seit 2011 Einzel- und Gruppenausstellungen (Auswahl): Kunstakademie Karlsruhe, Badischer Kunstverein, Süddeutscher Kunstverein, Kunstverein Ladenburg, Regierungspräsidium Karlsruhe, Kunsthalle Tübingen.
Die Grundlage meiner Malereien bilden schnell dahin geworfene Buntstiftzeichnungen auf dem Malgrund. Je spontaner, je lieber. Ist eine Schicht fertig, wird sie mit einer lasierenden Farbschicht versiegelt, so dass das Gezeichnete zwar verblasst, aber noch durchscheint. Darauf folgen die nächsten Zeichnungen und dann die nächste Farbschicht, usw. Nun folgt eine dickere Schicht Farbe, die die Lücken zwischen den Zeichnungen „auffüllt“. Darauf folgen weitere Farben, die sich überlagern oder mit den unteren Schichten in Verbindung treten.

Annette Zobel (76)

Malerei, Collage
Aus der konkret/abstrakten Malerei kommend beschäftigt mich seit 3 Jahren die Einbeziehung von Figur in Form von Fotografien in Malereicollagen. In der Reihe „Match“ wird die Malerei Fundstück in den Zooms aus Livemitschnitten in TV-Übertragungen; hier verschwindet die Figur fast in der medialen Bildkonstruktion aus übergreifenden Linien und Rastern. Das Ausloten zwischen Erzählung und Abstraktion wird hier zum Spiel mit den Möglichkeiten von Zoom und Cutout – immer auf dem schmalen Grat zwischen Banalität und Komplexität.
